Faschingszeit

Hallo,

nachdem es im letzten Jahr kein extra genähtes Faschingsoutfit gegeben hat, soll in diesem Jahr was Neues her. Für letztes Jahr gab es erneut das Elsa-Kleid von hier. Etwas großzügiger genäht, saß es noch hervorragend. In diesem Jahr passt es jedoch nicht mehr. Abgesehen von der Größe ist auch das Schneeköniginnen-Fieber trotz der letzten Kino-Erfahrung beim Tochterkind nicht mehr so präsent. Zu ihrem Schutz, übertrieben hat sie es sowieso nie.

Etwas wehmütig, weil zum letzten Mal Fasching im Kindergarten, habe ich mich also dieses Jahr an den Auftrag der großen Nase rangewagt. Wir haben schon seit Dezember geplant. Damals stand für sie fest, ein Drehkleid mit Flügeln. Übrig geblieben ist im Februar der Befehl: “eine Feen-Prinzessin soll es sein!”. Jepp, die Flügel nebst Kleid bleiben Pflicht. Was bin ich froh, kein zu säumender Tellerrock, mein Herz jubelt.

 

Dann kam der Jersey zum Vorschein, von ihr auserwählt aus der Kiste. Meine Graus-Kiste. Dort liegen Stoffe, die ich im Geschäft aber sowas von unbedingt haben musste und dann Tage später zu hause die Hände über den Kopf zusammen schlagen lassen. Ehrlicherweise ist die Kiste zu meinem Glück eher ein Karton. Aber wenn es in der nächsten Kategorie noch eine Stufe gäbe, sprich, welcher ist der allerschlimmste aus diesen Stoffen, dann besagter Herz-Jersey. Gekauft an einem verdammt heißen Sommertag, sehnte ich mich doch nach einem Shirt aus wirklich leichtem Stoff. Du ahnst sicherlich, warum er nie vernäht wurde. So verschiebt er sich herrlich beim Zuschnitt und ich gestehe, ohne Overlock wäre zum 1.mal in meinem Leben Stoff in der Tonne gelandet. Darum stört es mich auch so gar nicht, dass ich mich beim Zuschnitt vertan hatte und das Rückteil erneut zuschneiden musste. So hatte ich hinten die Teilung wie vorne. Aber zum einen reichte das weiße Band nicht und zum anderen war die Ecke ein Kampf bei den flutschigen Stoffen. Bei anderen Stoffen hätte ich nix verschwendet. Aber in diesem Fall gilt Schwupsdiwups verschwindet verdammt viel aus 1,5 m. Herrlich!

Der Schnitt ist das Heartrock Tunika Kleidchen von Engelinchen Design. In diesem Schnitt gibt es auch Applikationen. Unglaublich, aber wahr, ich habe bereits 2017 den Anker daraus bei meinem Probenähen für ein Hängerchen hier gezeigt. Verdammt lange Zeit, die so ein Schnitt im Dornröschenschlaf verbringen kann.

Und das bringt mich zu einem Detail auf dem Kleid. Aus dem Detail hat Anni von Antetanni bei instagram überlegt, ob ich ein Dornröschenkleid nähen würde. Soweit her geholt ist die Idee bei der Stickerei nicht wirklich. Insofern vielen Dank für die nun nicht mehr geschickte, weil verratene Überleitung in diesem Text. Denn natürlich habe ich einfach zum Abschluss dieser Kita-Faschings-Ära auch etwas sticken müssen. Wie nervig. Aber schau mal, ist doch auch mega schön!

Außerdem sind die Reste vom Pannesamt, übrig geblieben von besagter Elsa, und vom schön weichen und echt toll zu vernähenden Glitzertüll unter die Nadel gekommen. Den Tüll, der leider wirklich einiges an Glitzer verliert, habe ich dir bereits kurz mal beim Silvesteroutfit vorgestellt. Es wurde auch schon in der Nacht zu Silvester ein Shirt daraus verarbeitet. Das ist jedoch weiterhin ein Ufo. Das Shirt ist schlicht am Brustbereich zu groß. Ich hoffe, dass sie rein wächst. Jedenfalls hatte ich nun wirklich Angst, dass mir dies beim Kleid auch passieren könnte. Handelt es sich doch um die gleiche Designerin wie eben dieses Kleid. Ich bin kein Freund von Schnittmustern ohne Maßtabelle. Ändert aber nichts daran, dass der Schnitt nun mal gekauft wurde. Mithin auch mal ausprobiert werden muss. So nach fast 3 Jahren wird es durchaus Zeit 😀

Damit Du Dir ein eigenes Bild machen kannst, soll nun endlich die Bilderflut folgen:

 

Wie Du vermutlich ahnst, meine Freude ist riesig. Es sitzt an den Schultern, sie hat genügend Bewegungsfreiheit. Was will ich sie mehr. Einzig die Ärmel sollte ich enger machen, das flatterte ihr anfangs zu viel. Darum kam in die Ärmelsäume, als Tunnel genäht, noch ein schmales Gummiband. Jetzt sind wirklich alle zufrieden. Und wieder bleibt ein wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zu verlieren hatte ich abgesehen von der Stickerei nichts. Das beruhigt natürlich beim Nähvorgang sehr. Aber ehrlich, ich freue mich nun also in allen Bereichen. Der Stoffabbau ist immens, eine neue Kombination von Stickdateien wurde getestet und – am Wichtigsten – das Mädchenherz strahlt. So ist auch ihr gewünschtes weißes – “Mama, das glitzert und ist flauschig, das muss da ran!” – Band vernäht.

Es wird auch schon ausgiebig bei diversen Faschingsfeiern präsentiert und landet danach in der Verkleidungskiste. Sicherlich fliegt sie im Sommer immer mal wieder als unsere kleine “Feen-Prinzessin-der-Herzen” durch den Garten. Der lange Name dafür gefällt ihr so gar nicht. Hach, ein bissel necken muss erlaubt sein. Außerdem gibt das Muster den Namen des Outfits doch nun wirklich vor.

Ganz vergessen, an den Schultern fehlte mir noch irgend etwas. Da flog mir ein Stück Band entgegen. Daraus habe ich, leider ohne Gabel, zwei kleine Schleifchen gemacht. Für die erste Feierei passte es, nach der Wäsche flog mir eine Schleife jedoch auf. Tja, wenn man nicht alles vernünftig macht, dann hat man nur für den Moment etwas Schnelles kreiert. Inzwischen ist es repariert und damit gerettet.

Ein paar Tage Karneval sind es ja noch. Für manch einen – wie mich – zählt die Devise durchhalten. Aber schade für Madame ist das Ende der Faschingszeit dennoch. Rückblickend kann ich ihr irgendwann einmal voller Stolz alle selbst genähten Kostüme überreichen. Doch wer weiß, vielleicht wird wenigstens in der Grundschule noch Fasching gefeiert. Wir lassen uns überraschen. Schlussendlich habe ich mein Soll erfüllt, denn die Kindsaugen strahlen und sie fühlt sich pudelwohl. Froh und glücklich wünsche ich Dir ebenfalls eine schöne Faschingszeit!

Herzliche Grüße
Deine Jenny

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5 Replies to “Faschingszeit”

  1. Liebe Jenny,
    hach, dein Prinzesschen sieht klasse aus. Ob Fee der Herzen oder Dornröschen, das Kleid sitzt und wird sicher ein riesen Erfolg. 😁 Das Ende der Kitazeit ist schon ein groß Schritt und dann beginnt der Ernst des Lebens….. Aber es wird auch eine aufregende Zeit.

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 😊

  2. Ach toll. So mag ich Fasching… für Kinder in herrlichen Kostümen. Sonst kann ich dem auch nichts abgewinnen. Aber für die Mäuse ist es doch wunderbar. Zumal in so einem liebevoll gedacht- und gemachten Kostüm. Viel Spaß wünsche ich weiter damit. Viele liebe Grüße maika

  3. Eine sehr schöne Verkleidung für deine Tochter, denn sie ist liebevoll überlegt mit der Kleinen und schön kindgerecht umgesetzt und ja – sei sicher auch in der Grundschule gibt es noch Fasching, sogar noch auf der höhreren Schule … mein Sohn musste das zu seinem Grausen heuer feststellen … er ging … wie immer als er selbst … wir boykottieren hier also Fasching gesammelt, weil auch ich damit so gar nichts anfangen kann.
    Liebe Grüße Ingrid

  4. Liebe Jenny!
    Das Faschingskostüm ist dir super gelungen!
    Falls es dich beruhigt – unser Junior ist jetzt in der 2. Klasse und es wird noch Fasching gefeiert. Sein Kostüm hab ich zwar nicht ganz selbst gemacht, aber mit den gewissen Extras ist es auch ein Einzelstück geworden – mehr dazu demnächst auf meinem Blog.
    Liebe Grüße und noch eine schöne Faschingszeit
    Karin

  5. Liebe Jenny, Deine FeenPrinzessin der Herzen ist wunderbar und die eingebaute Stickerei… herrlich!!! Sie wird sicher den Rest des Jahres noch Prinzessin sein wollen und das schöne Kleid immer wieder anziehen , toll!!!
    Liebe Grüße an Dich und die Deinen
    Katrin

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