Ein Faschingskostüm entsteht

Hallo

berichtete ich doch auf meinem Notizzettel vom Vorsatz, gelassener zu werden, so wird meine Geduld beim ersten großen Näh-Projekt dieses Jahr ganz schön herausgefordert. In gewisser Weise schon Routine, denn mein Nähjahr beginnt seit dem ich Mama bin mit einem Faschingskostüm. Doch ich fange besser von vorne an:

Letztes Jahr ging unsere Maus als Indianerin zum Fasching. Dafür habe ich den Schnitt Little Ebby von Schnittgeflüster am unteren Saum einfach abgeändert. Den zugehörigen Langarm gibt es übrigens als Freebook dazu. Die Änderungen am Kragen erfolgten, nachdem ich zwei Versionen nach dem Schnitt Probe genäht hatte, nach eigener Konstruktion. Zum 1. mal Stoff wirklich bewusst für Fransen einschneiden kostet nebenbei bemerkt einiges an Überwindung… Fortan ging es ratzfatz, wie Du gerne beim Sommertop oder für einen Indianer-Jumpsuit nachschlagen kannst. Endlich kam der Tag, in dem in der Kita Fasching gefeiert wurde. Morgens zu Hause waren alle stolz. Die Eltern auf Ihre Tochter, weil es einfach egal ist, was sie trägt, es ist immer süß! (Sülz…) und die Tochter freute sich einfach und strahlte über das gesamte Gesicht. Ach ja, die Jersey-Stoffe sind von Leonel (Zwergenparadies).

Fasching.Indianer.ByJenaeht

War sie doch als Indianerin anfangs glücklich, kam sie sehr still wieder heim. Wie sich herausstellte gingen ihre Freundinnen in einem – wie kann es anders sein – türkisen Kleidchen zum Fasching, Disneyfilm sei Dank. Hatten wir Eltern so etwas geahnt, fanden wir es nicht schlimm. Zumal sie zu der Zeit eher einen Bezug zum Indianer Yakari und seiner Freundin Regenbogen hatte. Aufmunternde Worte zauberten ein Lächeln. Es dauerte jedoch, bis das Kleid wieder getragen wurde, so dass unsere Erziehungsmethode: “Sei ein Individualist und bleib Dir selber treu!” in diesem jungen Alter wohl übertrieben war. Naja, Eltern lernen auch immer dazu.

Stoff.Fasching.ByJenaeht

So kommt es, dass wirklich schon fast ein Jahr das nächste Faschingskostüm feststeht. Inzwischen kennt sie auch den Film und ist dem Elsa-Fieber ebenfalls verfallen. Eben ein Mädchen! Passend dafür gab es im Sommer auch schon türkise Taft-Stoffreste von Karstadt. Von dort haben wir inzwischen noch weißen Pannesamt und Glitzer-Taft. Und dann kam die Überraschung von meiner lieben Freundin. Sie schenkte mir traumhaften Stoff, Tüll mit Perlen und Stickereien.

Von Anfang an geplant ist ein bodenlanges Kleid. Dafür wurde schon früh ein Schnitt gefunden. Man könnte meinen, dass es losgehen kann. Doch Nähen wäre nicht nähen, wenn immer alles klappen würde! Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Man rechnet ja schon fast mit dieser Näh-Weisheit.

Durch das Geschenk entstand nämlich mein “Problem”. Denn diesen Perlenstoff wollte ich sofort nur einmal teilen. Zum Einen sollte alles verbraucht werden und zum Anderen der fertige Saum genutzt werden. Damit passte der geplante Schnitt nicht mehr. Außerdem sind wider Erwarten die Beine von Madame doch kürzer als gedacht. Somit müsste ich den Rock unterhalb der Brust ansetzen. Fertige Schnitte dafür hatte ich selbstredend keine. Doch Anfang Januar hatte ich ja noch Zeit…

Frei nach dem Motto “Zurück zum Anfang”, wurde das Buch von Emma Hardy “Einmal König sein! Kinderkostüme selber nähen” erneut durchgestöbert. Schon beim ersten Kostüm überhaupt inspirierte es mich sehr. Damals war es ein zufälliger Fund in der örtlichen Stadtbücherei, welcher nun immer wieder gerne ausgeliehen wird. Ihr erstes Kostüm aus dem Buch war übrigens ein Marienkäfer. Richtig goldig! Der schwarze Jersey und Samt ist von Karstadt. Der Punkte Stoff müsste als Reststück von stoffe.de sein. Aber es ist zu lange her.

Fasching.Marienkaefer.ByJenaeht

Als Shirt gab es den Paul von Pattydoo (ehemals Leo) und die Mütze ist vermutlich eine abgewandelte Käfermütze von Fadenkäfer [Makerist]. Sicher bin ich gerade nicht. Aber bei der Recherche erschien mir die am wahrscheinlichsten, da es damals mein Lieblingsschnitt gewesen ist. Auch die Fühler habe ich einfach ausprobiert und es hat zum Glück geklappt.

Vor dem Perlenstoff hatte ich jedenfalls einigen Respekt. Deswegen war ich über die erneute Schnitt-Suche tatsächlich nicht wirklich traurig. Stichwort Gelassenheit! Auch durch die Stoffwahl wird es nun nicht das Originalkleid. Soweit ich das beurteilen kann, trägt Elsa keine Perlen. Aber das wiederum stört Madame nicht. “Dann wird es eben Mein Prinzessinnen Kleid, Mama!” Auch die Kleine wird älter und selbstbewusster. Erziehungstechnisch (doch / noch) alles richtig gemacht.

Fasching.Prinzessin.ByJenäht

Dieses Wochenende hatte ich Zeit und endlich genügend Vertrauen, mich einfach mal ranzusetzen. Außerdem hat Madame Muße gehabt, ständig Anziehpuppe zu spielen. Dennoch lasse ich Dir heute erstmal nur einen kleinen Ausschnitt hier, denn noch ist etwas Zeit bis zur endgültigen Faschingsparty. Womöglich kommen noch vereinzelte Änderungen. Zumindest will ich das nicht ausschließen. Das Projekt nähert sich jedoch dem Ende. Geduld zahlt sich also aus.

Wie sieht es eigentlich bei Dir aus, schon fleißig am Nähen für ein Kostüm für Dich oder Kinder oder doch lieber eins kaufen? Wenn Du magst, erzähl es mir sehr gerne!

Herzliche Grüße,
Deine Jenny

5 Replies to “Ein Faschingskostüm entsteht”

  1. Liebe Jenny,

    deine Kostüme sehen klasse aus…ich muss gestehen das ich noch eine selbst genäht habe. 🙂
    Das passt vom Zeitmanagement einfach nicht….denn Weihnachten, Geburtstag und dann auch noch gleich Fasching…neee das ist mir einfach zu knapp. 🙂
    Vieleicht kann ich dich ja doch für den Row by Row Quilt begeistern…denn ich habe im letzten Jahr mit genäht und muss sagen im letzten Jahr sind so fast zwei Quilttops entstanden und ich bin absolut happy!

    Liebe Grüße sendet dir die Nähbegeisterte

    • Hallo, liebe Nähbegeisterte!

      Dankeschön! Ich kann Kostüm-Nähen echt empfehlen, denn im Grunde sind es nur Rechtecke und Tüdel ?
      Ja, ein Quilt wäre ein Traum und dieses Row by Row finde ich auch mega spannend! Allerdings ahne ich, dass Patchwork nicht meins wird. Es braucht einfach zuviel Geduld und Bügelbereitschaft… Aber das Jahr ist ja noch jung, vielleicht fang ich einfach später an. Solange bestaune ich super gerne Eure Werke und bin neidisch!

      Herzliche Grüße,
      Jenny

    • Oh ja, da meld ich mich doch morgen unbedingt via email nochmal! Das wird mal eine leckere Sonntagsüberraschung 🙂 Lieb, dass Du es nicht vergessen hast! Herzliche Grüße, Jenny

  2. Pingback: Ein Mädchentraum zum Fasching – Jenaeht

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