Hallo,
vielleicht fragst Du Dich, warum ich nicht schon ganz aufgeregt kurz nach dem Einzug meiner neuen Näh- und Stickkombimaschine einen Kurzbericht geschrieben habe. Ist sonst ja auch der übliche Fall bei mir. Inzwischen kann er gerne hier nachgelesen werden. Tja, zu hause angekommen, ging die Vernunft wieder in Führung. Na klar hätte ich Dir zu gerne sofort alles gepostet und meine Jubelschreie zu gerne mit Dir von Beginn an geteilt. Aber nein, ich habe nochmals eine Nacht darüber geschlafen. Beim Familienzuwachs nimmt man sich ja auch die Zeit und posaunt es nicht gleich in die Welt hinaus.
Und so habe ich still und heimlich in den letzten beiden Wochen mein neues Helferlein besser kennen gelernt. Zunächst ging es sonntags darum, die ersten Stickereien in Ruhe bei mir am Nähtisch auszuprobieren. Drei Farben Stickgarn hatte ich mir selbstredend vor unserer Probezeit besorgt. Richtig, Liebe auf den ersten Blick und Skorpione wissen, was sie wollen. Mehr Farben sind inzwischen unterwegs. Stickvlies habe ich für Applikationen im Hause.
Wie Du sehen kannst, hat meine zweite Stickerei dann nicht mehr ganz so gut geklappt. An einigen Stellen sind hier jedenfalls die Farben falsch überlappt. Außerdem gibt es auch Stellen, die ich später mit dem ZickZack Stich ausbessern musste. Woran liegt dies? Tja, ich war schlicht zu übermütig und habe den Klemmriegel vom Stickrahmen geschrottet. Niemals mit Gewalt etwas reinzwingen. Ist bei Jeanshosen von früher auch keine gute Idee. Der Stoff war eigentlich auch ohne schon richtig gut fixiert, so dass der Stickvorgang dennoch von mir gestartet wurde. Im Kopf schwirrte ein: “mach schon, wie sieht das in echt aus und nicht nur als pdf?” Es muss Situationen geben dürfen, da hat die Vernunft zu Schweigen. Natürlich sind durch den Rüttelvorgang einige Lagen verrutscht. Hätteste mal aufs Hirn gehört. Zu allem Überfluss habe ich die Menge auf dem Unterfaden nicht vorher kontrolliert. Naja, damit wurde sich einfach ausführlicher mit dem nun endlich mal vorhandenen Handbuch auseinander gesetzt. So viele Möglichkeiten!
Doch was nun mit der Stickerei anfangen? Einstauben lassen ist keine Option. Es gilt, eine weitere Bewährungsprobe für die neue hilfsbereite Unterstützung im Hause ausfindig zu machen. Nähen muss sie ja auch können. Am Naheliegendsten für mich ist es immer noch, eine Tasche zu nähen. Immerhin gibt es dabei viele unterschiedliche Materialdicken zum Testen, inklusive Gurtband. Ein Traum für ein “Du-darfst-Bleiben!”
Auf der Suche nach einem umfangreichen Taschenschnitt bin ich dann auf die Tinker Bag von UniKati gestoßen. Der Schnitt gefällt mir aufgrund der Bodenform sehr gut. Die Aufsatztasche für außen ist jedoch selbst kreiert. Sie ist an einem Feierabend einfach aus Rechtecken ohne Schnittmuster frei Schnute entstanden. Außerdem schlummert das Ebook hier auch schon einige Zeit. Ebenso der Stoff vom Schweden (wurde hier schon mal verarbeitet) bzw. ein Rest Canvas (dunkelorange) von anderen Taschen (hier anzuschauen). Durch die vielen kleinen Feinheiten wie Paspel, Karabiner für die herausnehmbare Mini Tinker Bag und eben die unterschiedlichen Taschenvarianten ist einiges an Material verbraucht worden. Ein befreiendes Gefühl. Auch das Absteppen vom Boden hat wunderbar dank Kantenlineal geklappt.
Die Stickerei habe ich für die Mini Tinker Bag verwendet. Für die äußere Aufsatztasche wurde die Stickeinheit erneut angeschlossen und fleißig gestickt. Ich muss schon sagen, die Zeit, die die Maschine zum Sticken braucht reicht definitiv nicht für einen Kaffee. Es geht echt sehr schnell. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass sogar die Sprungstiche geschnitten werden. Nur zum Einfädeln neuer Farben braucht sie mich noch. Das geht aber dank des Fadeneinfädlers auch sehr schnell. Keine Sorge, auch für mich, die an keiner Computer-Nähmaschine gelernt hat, stellt sich die Frage, warum ich vor der Maschine noch sitzen muss. Es könnte langweilig werden. Doch so ging es mir anfangs bei der Overlock auch. Man gewöhnt sich recht schnell an Luxus. Zumal es nicht langweilig wird. Es gleicht lediglich die Zeit beim Schnitt vorbereiten und Zutaten suchen wieder aus. Damit ist es unheimlich praktisch!
Nervöses Herzrasen hatte ich beim Zusammensetzen von Außen- und Innentasche. Durch die Vließlagen – Außentasche H630 und Innentasche H250 – befindet sich schon eine gewisse Dicke unter der Nadel. Kurz gesagt, das hat die Singer mit Bravour gemeistert. Die Nähgeschwindigkeit lässt sich auch einstellen. Habe ich früher nie vermisst. In Nächten, wo mein Körper ins Bett will, die Seele aber noch an der Nadel hängt und der Fuß zu gerne das Fußpedal durchdrückt…. Jedenfalls ist mein bester Freund seit dem nicht so oft im Einsatz. Egal wie fest ich drücke, sobald ich Streichhölzer im Auge habe einfach Nähgeschwindigkeit ändern und zack, keine Naht rast mir mehr davon. Andere gehen einfach ins Bett.
Vermutlich habe ich Dir lang genug darlegt, weswegen es in den letzten Wochen doch recht ruhig im Blog geblieben ist. Schreiben und Nähen zeitgleich, dafür fehlt mir definitiv noch ein Helferlein. Zeit für *Trommelwirbel*
Tadaaa, meine neue Begleiterin für unterwegs ist fertig. Auch wenn ich bei all dem Stauraum in diesem kleinen stabilem Platzwunder ständig am Suchen bin. Taschentücher und Geldbörse hatten bis dato nicht wirklich immer einen Stammplatz. Muss ich definitiv ändern! Der Schwedenstoff wurde vor Jahren für eine Tasche gekauft. Auch ein Fall von Liebe auf den ersten Blick. Dann waren wir von einander genervt. Dann gab es Utensilos für die ich den Stoff doch sehr schätzen gelernt habe und beim Umzug konnte ich mich einfach nicht Trennen. Jetzt findet der Stoff also endlich seine Bestimmung, ist keine Schrankleiche mehr und ich freue mich einfach wahnsinnig. Liebe ist eben etwas, wofür sich jeder Kampf lohnt!
In diesem Sinne hab weiterhin eine schöne kreative Zeit und komm gut in den Februar!
Herzliche Grüße
Deine Jenny
Verlinkt bei: - Freutag#344 - Taschenparty - DfDaD#88 - NähzeitamWochenende - Samstagsplausch#4/20
Liebe Jenny,
der Stoff ist einfach nur klasse und deine Stickereien… hach da darf ich schwärmen und auch ein bissel neidisch schauen. 😊
Weiterhin viel Spaß ihr zwei und liebe Grüße deine
nähbegeisterte Andrea 😘
hej jenny,
eine richtig tolle tasche, die stickereien sehen wirklich super aus. Ja, man kann tatsächlich schnell was schrotten im eifer des gefechts :0) aber das wird schon, man muss sich an alles rantasten. bei mir klappt es selbst nach so langer zeit nicht immer mit der fadenspannung und den ergebnissen…ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
Diese Stickereien sind ja wirklich wunderschön! Herzlichen Glückwunsch zur neuen Maschine und viel Freude damit!
Liebe Grüße,
Barbara
Das sind doch schon super gelungene Stickwerke und so schön verarbeitet! LG Ingrid
Das sind tolle Stickereien! Taschen kann man auch nie genug haben. Obwohl ich eigentlich immer die selbe Tasche nutze 😄
Liebe Grüße
Andrea