Hingabe erweckt Nähleidenschaft

Hallo,

boah, niemals wieder behaupte ich, dass Salat gesund ist. Ich meine, mich hat der Berg zu gebratenem Hühnchen so platt gemacht – auf dem Sofa rum kugel. Mein Bauch fühlt sich so schwer an – man, er ist es auch – wie nach einer Kampfvernichtung von Plätzchen. Sei es drum, ich klammer mich lieber an den Glauben, mein Immunsystem vorhin gestärkt zu haben. Denn bei dem Vorweihnachtstrubel ist unsere Maus leider krank geworden. Besonders geil ist eigentlich, dass mein Gesicht zumeist die Frechheit besitzt, genau dann im Weg zu sein, wenn Maus hustet oder gar niest. Läuft.

Wie viel schöner ist doch da die Tatsache, dass sich vorletztes Wochenende eine Nähidee als Geistesblitz im Kopf fest gebrannt hat. Keine Chance ihn abzuschütteln. Darum habe ich die Vorstellung sofort an der Nähmaschine umgesetzt. Wow, von Salat über wünschenswerten Plätzchen zu einer super genialen ganz spontanen Nähobzession. Ich überlege noch, ob ich mir für die Überleitung auf die Schultern klopfe oder ob ich Fieber habe.

Jedenfalls ging ich eigentlich in den Hobbyraum, um meinen Bereich endlich mal aufzuräumen. Zu meiner Verteidigung, der Blitz sorgte bedingt für eine klassische Arbeitsverweigerungsmaßnahme. Denn mich nervten diese rum fliegenden Stoffklammern tierisch. Aus Erfahrung weiß ich nun, dass Lego und nackte Füße (fast) nix dagegen sind. Kurzum, die Klammern brauchten und haben nun einen super schönen Platz gefunden.

 

Beim Gewühle im Zimmer begegnete mir nämlich auch noch wunderschöner Baumwoll-Patchworkstoff von Makeover UK, gekauft bei ArianeB Handmade Shop. Und Zack, Bild im Kopf. Irgendwas, womit man die Klammern reinheften kann. Es schrie einfach alles nach “Jetzt oder nie, Fang an!” Herrlich.

Ein Schnittmuster gibt es übrigens keins. Ich habe wild zugeschnitten. Zuerst war ein A4 Blatt meine Schablone. Dann wurde einfach ein größeres Rechteck aus dem Stoff geschnitten, damit schön viel verbraucht wird. Und noch weitere schmalere Rechtecke für die Fächer. Für einige gab es Decovil Light I für andere S320 und für den Außenstoff weiche H630. Alles nach Gefühl. “Mensch, das wird ein Rollmäppchen!” Ein Gedanke, der mich fesselte. Und dann brauche ich ja noch einen Verschluss. “Wo habe ich nur dieses Webband mit den Nähmaschinen?” Man glaubt es kaum, aber wenn ich nähe ist für Außenstehende alles ruhig. In mir herrscht jedoch das absolut fokussierte Chaos und Geschrei. Wenn ich Sachen nicht finde, wird es auch für Außenstehende laut. Immerhin, ich wollte ja auch aufräumen.

Das Webband hat seinen Weg zu mir gefunden und thematisch passend wird es nun auch als Aufhängung her halten. Denn klar ist, dass dieser Stoff nicht nur in einer Schublade verschwinden darf. Wie glücklich doch der Zufall ist, dass die Wand über dem Zuschneidetisch bis dato leer gewesen ist. Als hätte sie auf den Moment gewartet 😍

Nach dem Nähabenteuer sind schlussendlich nicht nur die Klammern verstaut, sondern auch Scheren vom Tisch und Kein Nähwerkzeug liegt mehr rum. Wenn ich aber Scheren und Co am Nähplatz haben möchte, kann ich das wunderbar mit nehmen. Ehrlich, ich freue mich riesig darüber! Auch, dass dank der sofortigen Hingabe die Nähleidenschaft wieder zurück gekehrt ist. Den Grund für den Nähfrust erzähle ich Dir als nächstes. Ich warte nur immer noch darauf, ob wirklich jeder schon seine Freupost erhalten hat.

 

Das ist jedenfalls meine Weihnachtsfreude für mich. Sobald das Zimmer aufgeräumt ist, strahle ich noch mehr. Kleine fleißigen Wichtel, wo seid Ihr? Ihr müsst aufräumen, ich will nähen! 😅 Und was ist sonst letztes Wochenende aus der neu entfachten Leidenschaft geworden? Absolut schmerzlos: Nix!

Zwar standen frohen Mutes neue Projekte auf dem Plan. Weihnachten naht. Leider hat mir mein Mantel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Reißverschluss ging just Freitag Abend kaputt. Da der Winter vor der Tür steht, wurden die Ideen zugunsten einer Shoppingtour umgeworfen. Nix da fertigen Mantel kaufen. Ich war hoch motiviert bei Karstadt in der Futterstoff- und Reißverschlussabteilung. Mantelstoff liegt hier noch vom letzten Winter.

Zu allem Übel muss der gewünschte Schnitt vermutlich doch noch angepasst werden. Einfach kann jeder. Die Panik, Montag keine heile Jacke zu haben, wurde allerdings vertrieben durch den Tipp, mit einer Zange den Verschluss vorsichtig zurecht zu biegen. Was soll ich sagen, es hat geklappt. Dankenswerterweise gibt es so eine Schonfrist. Drum steht als nächstes Großprojekt bei mir dringend ein Mantel auf der Liste. Braucht noch jemand einen? Wollen wir ein Sew Along machen? Durch die Krankheit jetzt nicht unbedingt ab morgen. Aber so zwischen den Jahren oder vielleicht im Januar? Melde Dich doch einfach, wenn Du Bock darauf hast. Mir geht es nicht um einen bestimmten Schnitt. Nur darum, dass man mitunter gemeinsam motivierter näht. Überleg es Dir in Ruhe und schreibe mir sonst ganz einfach einen Kommentar oder eine Mail.

Bis dahin
Deine Jenny

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One Reply to “Hingabe erweckt Nähleidenschaft”

  1. Liebe Jenny, eine tolle Nähsession und ich bewundere dich, dass du das alles “einfach so” gemacht hast. Der Stoff ist ein Traum und es sieht für deinen Zweck genau perfekt aus. Ich mag all diese Dinge lieber in Kistchen auf dem Tisch und ich gestehe, ich räume sehr gern auf und heuer ist tatsächlich das komplette Nähzimmer plus Bastelzeugs alles, wirklich alles bis zum letzten Knopf nicht nur aufgeräumt, sondern auch ausgemistet. Verschenkt was ich nicht benutze und andere sicher gut brauchen können und besondere Dinge, für die ich aber Menschen im Kopf habe, die sich darüber hoffentlich freuen in eine Kiste gepackt, um sie zwischen Weihnachten und Neujahr mit Karten versehen liebevoll zu verpacken und zu verschicken. Jetzt fühle ich mich hier in meinem Arbeits-Nähzimmer wieder wohl und freue mich auf neue Projekte. Da ich ja immer noch nicht für mich nähe, steht hier leider kein Mantel bzw. Jacke auf dem Programm …
    Liebe Grüße Ingrid

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