Monatsabschluss mit einer kleinen Überraschung – Hallo, Februar!

Hallo,

Wahnsinn wir haben Schnee, es ist unglaublich. Habe ich es nicht noch, ich meine vor Weihnachten, geschrieben, die Luft riecht nach Schnee diesen Winter. Und er bleibt auch seit einigen Tagen liegen. Sogar der kleine See vor der Terassentür friert zu. Herrlich! Alle, die jetzt genervt meterhohen Schnee haben, mögen meine Freude ignorieren. Als Küstenkind ist es eben doch etwas ganz Besonderes, wenn es viele cm sind. Auch ohne Weihnachten. Bin gespannt, wie die Frühblüher, welche schon seit Anfang Januar ihre Triebe zeigen, es nun überstehen werden. Sie sehen umgeben von glitzerndem Schnee jedoch echt schön aus. Und es knirscht bei so viel Schnee auch so laut. Voll toll! Bis die Masse weg ist, geh ich nicht mehr auf den Holzbalkon. Es knarzt mir doch zu viel.

Aha, es ist also doch nicht immer Gold, was glänzt. Aber ehrlich, nicht alles Schwarze ist Pech. Genau genommen bilden Yin und Yang ein Grau. Ok, für diese grandiose Möchtegern philosophische Binsenweisheit meinerseits am Montag gönnen wir uns erstmal einen frisch aufgebrühten Kaffee. Oder Tee. Hmmm… auch eine köstliche Duftmischung, Pfefferminze und Kaffeebohne. *Kaffee schlürf* Ehrlich, ich sehe selten Grau. Bin eher der Typ Schwarz ODER Weiß. Kein UND. Dennoch frau sollte sich mithin angewöhnen, öfters Grau zu sehen. Besser bunt. Aber im Ernst, mich frustet etwas schon zum Monatsabschluss, tiefschwarz. Gestern habe ich meine Familie auf einen wunderschönen Spaziergang in den Schnee geschickt, damit ich in Ruhe einige Blog Beiträge verfassen kann. Dafür musste noch etwas Fertiggestellt werden. Und wie Du jetzt erkennst, hätte ich durchaus Spazieren gehen können. Richtig, es kam kein gescheiter Text für eine gestrige Veröffentlichung zustande. Ärgerlich.

Was möchte ich Dir eigentlich sagen? Naja, die Gedanken kreisen und spielen verrückt. Sorgen, Wut, Hass, Freude, Glück. Schnee! Die Gesamtsituation kennt man schon aus dem letzten Frühjahr und doch ist es für mich eine ganz andere. Der Mensch braucht eine Aufgabe, um aufzustehen. Inzwischen ohne Job lautet meine derzeitige Hauptmission: “Bilde dein Kind.” Blöd nur, wenn dieses ganz gut ohne mich recht schnell arbeitet und eigentlich keine Hilfe braucht. Außer in diesen erschreckenden Momenten. Ich meine, wie kann ein junges Wesen so austicken, nur weil eine Aufgabe nicht auf Anhieb verstanden wird oder nicht klappt. Stifte fliegen, Hefter werden zerknüllt, Türen geknallt. Ähm, nein, kein Teenager im Haus. Ich werde als Lehrerin verflucht. Übrigens meistens dann, wenn ich etwas erledigen will. Zusammenfassung meiner vergangenen Wochen im Januar: Ich: “Hast du es verstanden, weil ich müsste dann mal [irgendwas ist immer]” – Kind: “Kein Problem, mach, raus!” … Kannste Uhr nach stellen, es dauert bis der Kaffee fertig aufgebrüht, die Glasscheibe mit Reiniger eingesprüht ist und der einfach läuft oder ich sonst was vorbereitet habe. Wenn ich hingegen nichts tuend auf dem Sofa sitze, ein Schweigen vom Arbeitsplatz. Versteht das jemand da draußen? Kein Leben ist perfekt. Jedenfalls frage ich mich tatsächlich, wie sie mit ihrem impulsiven Umgang mit schwierigen Aufgaben im Klassenzimmer umgegangen ist bzw. zukünftig umgehen wird. So spannend! Somit habe ich dank Homeschooling schlicht einen Einblick über ihre Arbeitsweise und das genieße ich inzwischen sehr. Wir machen also aus der schwarzen Phase eine graue, bisweilen schlagen wir sogar eine weiße Seite auf. Weil ich dank ihrer Miesepeter Phasen mitunter wenig(er) schaffe(n will), nutze ich ihre gute Lernzeit für etwas Sinnvolles nur für mein Gemüt. Womit wir womöglich auch bei der goldenen Phase angekommen sind.

 

Zum Monatsabschluss will ich Dir nämlich verraten, was ich bei all dem Alltagschaos so in meiner Freizeit – selten so gelacht – gemacht habe. Der Ursprung dieser Überraschung liegt nicht wirklich am Homeschooling. Alles beginnt mit dem Wunsch unserer Tochter an meine Mutter, ihr unbedingt zu zeigen, wie man häkelt. Seit dem werden hier fleißig Luftmaschen rauf und runter angeschlagen. Feste Maschen gefallen ihr nicht. Es funktionieren ein paar und dann fliegt ihr Set weg. Ein bisschen kommt es mir bekannt vor. Schon mein Opa hat früh erkannt, dass mir dafür die Geduld fehlt. So wie meine Oma beim Thema Stricken an mir verzweifelt ist. Dabei habe ich es geliebt, wenn ihre Nadeln klapperten. Super gemütlich! Ich glaube, letzteres sorgt dafür, dass mein Baby doch auch immer wieder ankommt und mir Gesellschaft leistet. Denn ja, während Madame Schule macht, sitze ich gute ca. 2 Jahrzehnte nach meinen ersten Versuchen manchmal auf dem Sofa und häkel. Wenn meine Großeltern das wüssten. ICH HÄKEL. UNGLAUBLICH! Meistens ohne Kaffee. Bloß kein Risiko eingehen. Beim tobenden Kind zurück Schreien bringt ja nichts. Zurechtweisen schon. Im ruhigen Ton. Und damit dieser bleibt, habe ich einfach mal in der schwarzen Wutphase ihre Wolle genommen und Luftmaschen gemacht. Immer nur zählen hilft irgendwann nichts mehr. Dann gab es im Rossmann Häkelwolle und Tiere mit allem Zubehör und schwups es ist seit dem um mich geschehen. Ehrlicherweise auch dank der unterschiedlichen Youtube Videos. Die Anleitungen sind schon püüüüh…  Magischer Ring, Stäbchen, was zu Hölle. Aber ja es macht dank Suchfunktion echt mega viel Spass!

Auch wenn mein erstes Glücksschwein ausschaut wie ein zusammengequetschter Elefant mit gruseligen Nasenlöchern. Die basieren auf einer Idee von der Familie, es fehlte ihnen was. Ich bin stolz wie Bolle! Nach all den Versuchen ging es an mein nächstes Tier, ein Flamingo. Die Einzelteile wirken immer wie andere Viecher. Aber so zusammen, ich glaube man erkennt das richtige. Hier gibt es auch meinen ersten Versuch von einem Aufhänger. Den habe ich nach der Technik vom Lesezeichen gemacht. Zunächst nur am Rücken. Uih, das ergab hängend einen freudigen Einblick zum Hinterteil des Vogels. Schwerkraft und so. Schnell noch was am Rücken dazu. Zack, es funktioniert! Das es ausschaut wie ein hängender Hautlappen wird ignoriert. Hallo, ich häkel erst seit dem 8.1.2021. Dafür geht das, jawoll!

Gestern habe ich endlich das kleine Geschenk für Madame fertig gehäkelt. Denn Halbjahreszeugnisse gibt es seitens der Schule keine und als Neulehrerin möchte ich ihre Fleißarbeit nicht nur mit Worten huldigen. So ist der Abschluss ihres ersten Schulhalbjahres mit Bravour vollbracht. Wahnsinn, seit einem Monat lernt sie mit mir Mathe und Deutsch. Falsch, denn ich lerne mit ihr. Dank des Grundstocks im Präsenzunterricht in der Schule hat sie definitiv mehr Ahnung davon, was in den Arbeitsheften gefordert wird als ich. Und doch bin ich aus erwähnten Gründen dankbar über die Homeschoolingzeit. Nein, einfach ist sie keineswegs. Deshalb darf sich auf ihrem Schreibtisch ein kleiner Mutmacher platzieren, der noch dazu ein Begleiter auch auf dem Esstisch sitzend dabei sein kann. Ja, wir wechseln den Arbeitsplatz. Je nachdem, ob sie alleine oder in Gesellschaft – höhö – lernen möchte.

Das Januar Motto “Stay tuned!” hat sich also im Großen und Ganzen bewahrheitet. Sport könnte ich mal wieder treiben – Muskelkater ist abschreckend – und etwas nähen. Ein kleiner Beigeschmack bleibt. Die letzten Jahre habe ich mir im Januar Gedanken um ein Faschingskostüm gemacht. Irgendwie fehlt mir das schon. Aber ja, so ist die Zeit. Zumal ich mich letztes Jahr schon, unabhängig von einer Pandemie, vom Thema Fasching verabschiedet habe; einfach mit dem Schulstart . Es bleibt niemals den Kopf in den Sand zu stecken. Unbedingt mal neue Dinge ausprobieren. Und mach egal was, Hauptsache so, wie Du es kannst. Niemand ist perfekt. 

In diesem Sinne: Hallo, Februar! Wir freuen uns auf Dich. Singend verabschiede ich mich ins Nähzimmer. Es gibt noch einige Projekte, die zeitnah fertig sein müssen.

Herzliche Grüße
Deine Jenny

Quellen:
- Herzen https://www.youtube.com/watch?v=THPbHlOm1yE
- Kleeblatt - Lesezeichen https://www.youtube.com/watch?v=GFScgQqX40I
- Glücksschwein https://www.youtube.com/watch?v=9UtuJKLyETw
- Flamingo und Einhorn sind gekaufte Mini-Häkeltier-Sets von Folia

Verlinkt bei:
- Freutag
- Winter

2 Replies to “Monatsabschluss mit einer kleinen Überraschung – Hallo, Februar!”

  1. Meine Liebe Jenny,
    wir freuen uns hier auch über jede Flocke, es kommt einfach so selten vor. ☃️ Jetzt weißt du warum ich häkel, denn man kann es einfach überall machen. Frag mal meine Familie…. 😁 Unser Flamingo sieht super aus und das Regenbogen Einhorn finde ich super schön. Ach ja es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen…. 😊

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

  2. Liebe Jenny,
    so schön sind deine Häkelwerke. Ich mag häkeln auch sehr gerne. Das ist ein kleiner Zeitvertreib für zwischendurch. Sei doch bitte so lieb und verlinke deinen Posts noch mit der Creativsalat Linkparty. Ich würde mich darüber freuen.
    Herzliche Grüße
    Annette von Creativsalat

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